
Corona – das sind die Möglichkeiten für Bewerber in der Pandemie
Besonders der Arbeitsmarkt ist derzeit von der Pandemie stark betroffen. Kurzarbeit, Schließungen aufgrund diverser Coronamaßnahmen, 2G-Lösungen in verschiedenen Branchen und viele andere Maßnahmen der Bundesregierung belasten Arbeitnehmer im kompletten Bundesgebiet. Dieser Umstand wirkt sich natürlich auf die Jobsuche aus. In einigen Branchen finden Sie kaum freie Stellen, während andere Geschäftsfelder einen regelrechten Boom erleben.
Sobald Sie sich nicht mehr sicher sind, ob Ihr Arbeitsplatz überhaupt erhalten bleibt, könnte natürlich ein Jobwechsel Sinn ergeben, vielleicht sogar der Wechsel in eine krisensichere Branche. Allerdings sollte dieser Schritt genau abgewogen werden. Eine Begründung für den Jobwechsel wäre unter anderem die aktuelle globale Entwicklung im Verbund mit neuen beruflichen Herausforderungen. Doch Sie sollten im Vorfeld wissen, dass Arbeitgeber loyale Mitarbeiter schätzen und den Lebenslauf genau begutachten. Ständige Jobwechsel können sich auch negativ auswirken.
Diese Branchen gelten als krisensicher
Weitere Branchen, die von der Coronapandemie „profitieren“, sind:
- sämtliche Gesundheitsdienste wie Ärzte und Apotheken
- der Einzelhandel im Drogeriewaren-Bereich
- Transport, Logistik und Verkehr
Das Kaufverhalten der Konsumenten hat sich spätestens während des ersten Lockdowns maßgeblich verändert. Online-Shops – speziell die Marktführer wie z.B. Amazon – verzeichnen Rekordumsätze. Es wird alles geliefert, was denkbar ist, vom Hundefutter über Lebensmittel bis hin zu Pflegeprodukten für den täglichen Bedarf. Hier sollten Sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, eine neue Anstellung zu finden. Die gesamte Transport- und Logistikbranche erfährt seit zwei Jahren einen Boom. Allein die Deutsche Post verzeichnet Rekordgewinne und schüttete hohe Dividenden an ihre Aktionäre aus.
Daher darf man nach dem ersten Schritt erwarten, dass in dieser Branche eine „Normalisierung“ eintritt. Die Kunden haben begriffen, dass sich im Internet so ziemlich alles bestellen lässt, was im stationären Geschäft zu finden ist. Zum Nachteil der kleinen Geschäfte, aber zum Vorteil der kompletten Transportbranche in allen Facetten. Finden Sie in dieser Branche eine neue Beschäftigung!
Hier herrscht aktuell ein großer Fachkräftemangel:
Laut DIHK-Report (Deutsche Industrie- und Handelskammer) bleiben derzeit mehr als 1,7 Millionen Stellen in Unternehmen unbesetzt. Trotz der Coronakrise – oder genau wegen dieser – herrscht ein akuter Mangel an Fachkräften. Besonders gesucht werden brandaktuell Mitarbeiter mit einer dualen Berufsausbildung, aber Fachwirte und Meister aller Branchen werden sogar händeringend gesucht. Hier bestehen sehr hohe Chancen, einen Job zu bekommen. Zudem scheint es speziell bei den Hochschulen an Absolventen des naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Bereichs zu mangeln, auch im Informatikbereich herrscht ein großer Fachkräftemangel. Nach wie vor besteht also eine hohe Nachfrage in den MINT – Fächern.
Trotz der schwächelnden Wirtschaft und Konjunktur, ist laut dem Bericht der Deutschen Industrie- und Handelskammer der Fachkräftemangel schneller zurück, als erwartet wurde. Alle gerade genannten Bereiche sind aber absolute Voraussetzung, um die Ziele hinsichtlich des Klimaschutzes, der Digitalisierung und Energiewende zu realisieren. Laut Schätzungen ist jedes zweite Unternehmen vom Personalmangel qualifizierter Fachkräfte betroffen. Damit ist der Fachkräftemangel sogar noch größer, als vor dem Beginn der Coronapandemie.
Offensichtlich fehlt es auch an:
- Spezialisten im Bauhaupt- und Nebengewerbe
- Fachkräften im Industriebau-Bereich
- qualifizierten Studienabgängern in der IT-Branche
- Personal in allen medizinischen Pflegeberufen (wie Krankenpfleger und Altenpfleger)
Weiterhin werden deutschlandweit Kraftfahrer benötigt, was wiederum die aufstrebende Logistikbranche ausbremst. Aber der DIHK-Report zeigt auch die Möglichkeiten, diesen Faktoren entgegenzuwirken. Mehr Ausbildung und Weiterbildung sowie eine höhere Digitalisierungsrate der Berufsschulen und Universitäten, können dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Allerdings immer vor dem Hintergrund, dass die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf gewährleistet wird.
Nutzen Sie Ihre beruflichen Chancen und qualifizieren Sie sich unter Umständen weiter!
So schreiben Sie eine Bewerbung in Zeiten der Coronapandemie!
Hier hat sich in Zeiten der Pandemie nicht wirklich etwas geändert. Im Grunde erwarten potenzielle Arbeitgeber folgende Inhalte einer Bewerbung:
- Anschreiben / evtl. Motivationsschreiben
- Lebenslauf mit Foto bei Onlinebewerbungen
- Deckblatt mit Foto bei schriftlichen Bewerbungen
- Zeugnisse
- Qualifikationsnachweise
Allerdings schreitet die Digitalisierung voran. Nicht selten genügt das Einreichen der Bewerbung per E-Mail oder das Einsenden über die Website des Unternehmens. Einige Unternehmen interessiert das Anschreiben nicht so, wie der Lebenslauf und die Qualifikationen. Es kommt immer ein wenig auf die Branche und die Einschätzung an, ob dort eine kreative oder eine ganz schlichte, klassische Bewerbung erwünscht ist. Achten Sie bitte in jedem Fall ganz genau auf die Vorgaben bei einer Stellenausschreibung. Bitte nutzen Sie auch die Optionen einer „Initiativbewerbung“. Nicht jedes Unternehmen postet auch wirklich ALLE offenen Stellen anhand eines Stellengesuchs.
Enorm ungünstig sind potenzielle Lücken im Lebenslauf. Diese können natürlich bestehen – Corona hat schließlich den Arbeitsmarkt massiv beeinflusst. Wichtig ist jedoch, eine Lücke im Lebenslauf zu begründen. Wenn beispielsweise eine Weiterbildung aufgrund eines Lockdowns kurzzeitig nicht möglich war, dann sollten Sie sämtliche Bescheinigungen diesbezüglich einreichen. Kein Unternehmen wird Ihnen eine unverschuldete Lücke im Lebenslauf durch außergewöhnliche Umstände (wie die Coronakrise oder die Pflege eines Familienangehörigen) verübeln.
Wenn Sie durch die Coronapandemie Ihre Stelle verloren haben und aktuell arbeitssuchend sind, dann informieren Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber im Anschreiben über diese Tatsache. Vielleicht hatten Sie zuletzt einen Job in der Gastronomie oder im Veranstaltungsmanagement und wurden gekündig, weil durch die 2G-Regelung weit weniger Umsatz entstanden ist und Ihr Chef Ihren Arbeitsplatz nicht erhalten konnte? Sie können nichts dafür und sollten – wie erwähnt – den Personalabbau aufgrund der Coronakrise im Anschreiben vorsichtig erwähnen. Schließlich interessiert es Ihren neuen Arbeitgeber, wie es zur Arbeitslosigkeit gekommen ist.
Sie sind mit Sicherheit nicht der einzige und erste Bewerber, der seinen Job durch die Pandemie verloren hat, von daher: Mut zur Ehrlichkeit.
Andere Branchen, die sehr betroffen waren und immer noch sind:
- Veranstaltungsbranche
- Clubs, Diskotheken und Bars
- körpernahe Dienstleistungen (2G-Regelung)
- Gastronomie
- Freizeit und Kultur
In diesen Branchen (nur ein kleiner Auszug) stehen die Chancen gerade nicht gut, eine neue Anstellung zu finden. Ganz im Gegenteil: Hier wird Personal abgebaut.
So steht es um das klassische Vorstellungsgespräch in der Pandemie
Noch vor wenigen Jahren unverzichtbar, seit Beginn der Pandemie rückläufig: Das klassische persönliche Vorstellungsgespräch mit dem Gegenüber auf Augenhöhe. Immer mehr Unternehmen verzichten auf das klassische Vorstellungsgespräch und führen dies digital durch. Achten Sie schon jetzt auf eine stabile Internetverbindung. Hier entstehen natürlich für beide Seiten klare Vorteile. Sie sparen sich den Weg, die Kosten und den Zeitaufwand, um zum Termin zu erscheinen. Potenzielle Arbeitgeber befinden sich in einer ähnlichen Situation. Sie können zudem die Coronaauflagen weit besser erfüllen. Wenn sich beide Seiten hinter einer „Maske“ gegenüber sitzen, ist es letztlich auch nicht besonders vorteilhaft. Besonders beim so wichtigen Vorstellungsgespräch wäre es schön, auch die Mimik des Gegenübers zu sehen, um ein authentisches Bild zu gewinnen.
Vom Ablauf gestaltet sich ein Online-Vorstellungsgespräch aber ähnlich wie das klassische Vorstellungsgespräch. Mitunter ohne Video-Stream, sondern als reines Telefoninterview. Ein pünktliches Erscheinen ist selbstverständlich. Sorgen Sie, wie gesagt, schon im Vorfeld für eine stabile Internetverbindung. Prüfen Sie sicherheitshalber einige Tage vor dem Gespräch die Videoqualität respektive Tonqualität Ihres technischen Equipments. Lagern Sie das Gespräch zur Not bei Freunden oder Familie aus, wo das WLAN eventuell besser ist. Dies ist bei einem reinen Telefonat natürlich uninteressant.
Sorgen Sie unbedingt für eine störungsfreie Atmosphäre, auch der Hintergrund sollte gut ausgeleuchtet werden, schließlich möchte Sie Ihr neuer Arbeitgeber auch gut erkennen.
Beachten Sie weiterhin folgende Tipps und Tricks für das perfekte Online-Vorstellungsgespräch:
- Vorbereitung ist die halbe Miete: Recherchieren Sie ausführlich zum Wunschunternehmen und finden Sie etwas über die Firmenkultur heraus. So können Sie sich bereits darauf einstellen, welchen Stellenwert Hierarchien in diesem Unternehmen einnehmen und ob es sich um ein klassisch konservatives Unternehmen handelt oder um ein Startup, in welchem sich die Kollegen duzen.
- Kleiden Sie sich genauso wie im klassischen Vorstellungsgespräch (gepflegtes Äußeres, angemessene Kleidung )
- Bewahren Sie Ruhe und sprechen Sie deutlich (mitunter verzögert sich das Gesprochene zeitversetzt durch den Stream)
- Sitzen Sie gerade.
- Schauen Sie so in die Kamera, als ob der Personalchef vor Ihnen sitzen würde.
- Sitzen Sie nicht zu nah vor der Kamera.
- Geben Sie auf Nachfrage ruhig zu, dass Sie nervös sind, die Personalchefs sind das gewohnt und haben Verständnis für Ihre Nervosität. Oftmals lockert Ihre Ehrlichkeit auch die für Sie angespannte Atmosphäre.
- Lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden.
- Sprechen Sie deutlich, aber trotzdem nicht zu laut, das wirkt aufdringlich.
- Stellen Sie Fragen zum Unternehmen und zur gewünschten Stelle, das zeugt von Interesse.
- Bedanken Sie sich für das Gespräch und wünschen Sie Ihrem Gegenüber einen schönen Tag.
Die wohl typischsten und häufigsten Fragen bei einem Vorstellungsgespräch betreffen folgende Themen:
- Warum sollten wir bei der Fülle an Bewerbern ausgerechnet Sie einstellen?
- Wie definieren Sie Ihre Stärken und Schwächen?
- Weshalb haben Sie gerade unser Unternehmen ausgesucht?
- AKTUELL bei Arbeitslosigkeit: Was haben Sie in den letzten Monaten Ihrer Arbeitslosigkeit gemacht? Haben Sie an einer Weiterbildung teilgenommen? Wurden Sie aufgrund der Coronapandemie entlassen (Personalabbau)?
- Was sind Ihre größten Erfolge?
- Wofür begeistern Sie sich?
- Können Sie mir etwas über sich erzählen, was nicht im Lebenslauf steht?
- Wie stellen Sie sich Ihre berufliche Zukunft vor oder Ihre Zukunft in unserem Unternehmen?
Nutzen Sie die angeordnete Homeoffice-Pflicht zu Ihrem Vorteil!
Bundesarbeitsminister Heil ordnete in der Krise eine betriebliche Pflicht zum Homeoffice an. Dieser Umstand klang im ersten Moment etwas kompliziert, hat aber die Unternehmenskulturen nachhaltig verändert, weil viele (besonders größere) Unternehmen die Vorteile erkannt haben. Zwar kostet ein Homeoffice-Arbeitsplatz zunächst gewisse betriebliche Investitionen, aber bietet viele Vorteile für beide Seiten. Mehr Flexibilität und weniger nachhaltige Kosten.
Daher ergibt es bei Bürojobs durchaus Sinn, die Stellensuche auch überregional durchzuführen und nicht nur im Tagespendelbereich. Achten Sie genau auf die Stellenanzeigen. Mitunter wird besonders hervorgehoben, dass Homeoffice realisierbar ist, hier müssen Sie jedoch herausfinden, ob das Angebot nur temporär gemeint ist oder ob die Stelle dauerhaft als Remote-Job angeboten wird. Speziell in der IT-Branche (Programmierung) oder im Marketing (Content-Erstellung) ist eine persönliche Anwesenheit im Büro nicht immer notwendig.
Auch durch den in vielen Branchen bestehenden eklatanten Fachkräftemangel, bieten sich mehr Gelegenheiten für einen Quereinstieg. Nutzen Sie zudem alle Möglichkeiten, sich digital zu vernetzen. Bekannte Plattformen wie XING oder LinkedIn bieten Bewerbern hervorragende Chancen, sich ein professionelles Profil zu erstellen und potenzielle Arbeitgeber so auf sich aufmerksam zu machen.
TIPP zum guten Schluss:
Geben Sie nicht auf, sondern nutzen Sie die Pandemie zu Ihrem Vorteil, es wird sich lohnen!
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